Eine Cartoon-Figur präsentiert stolz auf einem Silbertablett einen strahlenden und wohlgeformten Haufen Scheiße.
Wege aus der Schreibblockade

Angst vor dem leeren Blatt? Schöne Scheiße!

Gegen Schreibblockaden empfehlen die Amerikaner: "Write a shitty first draft!" Das hilft - wenn Sie sicherstellen, dass es richtig schön shitty wird.

Horror vacui, Schreibblockade, Angst vor dem weißen Blatt – nennen Sie Ihr Problem mit dem ersten Satz wie Sie wollen! Aber schaffen Sie es aus der Welt!

Dieser Text hilft Ihnen, ein für alle Mal Schluss zu machen mit der Panik vor dem Schreiben.

Glauben Sie nicht?

Werden wir ja sehen. 🙂

Free Writing wirkt gegen die Angst vor dem leeren Blatt – wenn Sie es vorbereiten

Der Kern der Lösung ist eine Methode, die die Amerikaner Free Writing nennen.

Dafür müssen Sie Ihrem inneren Kritiker das Maul stopfen.

Ernest Hemingway und tausende weitere Schriftsteller, Werber und Wissenschaftler haben ihn mit Alkohol betäubt.

Kurzfristig mag das funktionieren. Aber Sie wissen wahrscheinlich, dass es mit Ernest Hemingway kein gutes Ende nahm.

Trainieren Sie lieber zwei, dreimal pro Woche Free Writing! (Siehe Kasten!)

Wie Sie mit Free Writing lernen, im Flow zu schreiben

Free Writing (wörtlich: freies Schreiben) trainiert Ihre Fähigkeit, schreibend im Fluss zu bleiben.

Das geht so:

1. Definieren Sie einen Zeitraum

Stellen Sie einen Wecker, eine Küchenuhr oder den Timer auf Ihrem Handy auf 10 Minuten.

2. Nehmen Sie sich ein Thema vor

Jetzt geben Sie sich selbst irgendein Stichwort. Sie können zum Beispiel ein Buch aufschlagen und mit geschlossenen Augen auf eine der Seite tippen. Das Wort, auf dem Ihr Finger landet, ist Ihr Stichwort.

3. Schreiben Sie, bis der Wecker klingelt

Darüber schreiben Sie jetzt zehn Minuten lang. Ohne Unterbrechung. Ihr Kugelschreiber oder Ihre Finger auf der Tastatur stehen während des Free Writings niemals still.

Sie schreiben, schreiben, schreiben einfach hin, was Ihnen in den Sinn kommt.

Sie bewerten nicht, was dabei herauskommt. Sie erlauben sich, den Text einfach weiter zu treiben.

Immer vorwärts! Niemals gehen Sie während dieser Übung im Text zurück.

Unterdrücken Sie den Impuls, Rechtschreib- oder Kommafehler zu korrigieren.

Schreiben Sie einen shitty first draft!

Machen Sie sich einen Trainingsplan!

Die besten Erfolge erzielen Sie, wenn Sie Free Writing für vier bis sechs Wochen dreimal in der Woche üben.

Mit Free Writing lernen Sie, assoziativ zu schreiben. Das nimmt Ihnen die Angst vor dem leeren Blatt,  verkürzt den Schreibprozess enorm und lässt Sie viel entspannter schreiben. 

Die Ergebnisse sprechen für sich. 

Starten Sie Ihr Free-Writing-Training noch heute und ziehen Sie's mindestens vier Wochen durch!

So lernt Ihr Hirn langsam aber sicher, den inneren Kritiker zu ignorieren.

Die Idee beim Free Writing ist, allen Perfektionismus und alle Selbstzweifel beiseite zu schieben und für einen bestimmten Zeitraum einfach mal drauflos zu schreiben.

Ununterbrochen. Ganz egal, was dabei herauskommt.

"Write a shitty first draft!", empfehlen die Amis. Zu gut Deutsch: Der erste Entwurf Ihres Textes darf scheiße sein.

Im Ernst: Erlauben Sie sich, scheiße zu schreiben!

Meine Erfahrung mit mir selbst und mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern meiner Schreibkurse sagt: Free Writing wirkt.

Auch, wenn es in den meisten Fällen nur ein Teil der Lösung ist.

Wie Free Writing Ihnen die Angst vor dem leeren Blatt nimmt

Wenn Sie Free Writing regelmäßig trainieren, löst sich Ihre Schreibblockade.

Es passieren zwei Dinge:

Erstens beweisen Sie sich beim Free Writing selbst immer wieder, dass Sie in sehr kurzer Zeit überraschend viel Text produzieren können, der sich überraschend gut liest.

Sie spüren am eigenen Leib, dass Sie gut schreiben können, obwohl – oder besser, weil – Sie sich gar nicht erst vornehmen, gut zu schreiben.

Write a shitty first draft! Verstehen Sie?

Zweitens machen Sie die seltsame und beglückende Erfahrung, dass es Sie schreibt.

Sie müssen nur das Schleusentor in Ihrem Kopf öffnen, schon fluten Ihre Assoziationen das weiße Blatt oder Ihren Bildschirm.

Wenn wir Free Writing im Seminar üben und uns hinterher die Ergebnisse vorlesen, sind die meisten Teilnehmer überrascht von sich selbst.

Typisches Statement einer Teilnehmerin: "Krass! Ich weiß gar nicht, wo ich das alles hergenommen habe. Der Text ist einfach so aus mir herausgesprudelt."

Warum Free Writing allein nicht zu guten Texten führt

Leider hat die Sache einen Haken: Die wenigsten können sich erlauben, in ihrem Beruf irgendetwas zu schreiben.

Wenn Sie Ihr Geld mit Kurzgeschichten, Gedichten oder Romanen verdienen, ist Free Writing womöglich das Allheilmittel gegen die Angst vor dem weißen Blatt.

Aber so wie ich Sie kenne, produzieren Sie keine Fiction, sondern Artikel, Protokolle, Gutachten, Konzepte, E-Mails etc.

Im Gegensatz zu Hemingway müssen Sie in Ihren Texten einen Ausschnitt der Realität abbilden. Sie können sich Ihre Texte nicht einfach ausdenken.

Wenn Sie mich fragen, ist das von Vorteil.

Hemingway ging daran kaputt, dass ihn irgendwann die Muse einfach nicht mehr küssen wollte. Sein Einfallsreichtum war versiegt.

Da haben Sie es besser: Ihnen muss gar nichts einfallen. Sie müssen nichts erfinden. Sie müssen etwas finden.

Und zwar jenen Aspekt in Ihrem Thema, der für Ihre Leserinnen und Leser am wichtigsten ist. 

In drei Schritten zu Ihrem grandios beschissenen ersten Entwurf

Schreiben Sie also nicht sofort drauflos!

Das Ergebnis wäre zwar ein beschissener erster Entwurf. Aber keiner, der Ihnen hilft, die Arbeit an Ihrem Text schnell zu einem guten Ende zu bringen.

Gehen Sie folgende drei Schritte, bevor Sie mit dem Schreiben loslegen. (Wenn Sie zwischen diesen Schritten Pausen einlegen, werden Sie ganz entspannt ans Ziel kommen.)

1. Recherchieren Sie!

Sammeln Sie Stoff für Ihren Text: Informationen, vielleicht auch Szenen und Zitate rund um Ihr Thema.

In der Recherche geht es nicht darum, möglichst viel Stoff zu sammeln, sondern den richtigen.

Finden Sie möglichst schnell heraus, was Ihre Zielgruppe an Ihrem Thema interessiert! Wenn Sie das wissen, bohren Sie in die Tiefe.

So sammeln Sie die Assoziationen, mit denen Sie später beim Free Writing das weiße Blatt oder den leeren Bildschirm fluten werden. Und sie stellen sicher, dass diese Informationen für Ihr Publikum von Relevanz sind.

2. Definieren Sie die Botschaft für Ihre Leserinnen und Leser!

Was von dem ganzen Kram, den Sie in der Recherche zusammengetragen haben, muss bei Ihrem Publikum unbedingt hängen bleiben?

Welches Resultat sollen Ihre Leserinnen und Leser mitnehmen aus Ihrem Text?

Wie lautet Ihre Botschaft?

Tun Sie sich einen großen Gefallen: Klären Sie das, bevor Sie in die Tasten hauen!

Ich mache das, indem ich den Titel und den Teaser für meine Texte immer zuerst schreibe.

Ich stelle mir meine Lieblingsleserin vor und bemühe mich, ihr in zwei, drei Sätzen zwei Fragen zu beantworten:

Worum geht es in diesem Text?
Warum sollte ich ihn lesen?

Wenn Sie eine überzeugende Antwort auf diese Fragen gegeben haben, kennen Sie Ihr Ziel.

Jetzt wissen Sie, was Sie sagen wollen.

Und Sie können sicher sein, dass Ihre Leser das hören möchten.

3. Ordnen Sie die Recherche-Ergebnisse in Ihrem Kopf!

Halt! Noch ist die Zeit für Ihren beschissenen ersten Entwurf nicht gekommen.

Damit Sie ihn im Free-Writing-Modus schreiben können, müssen Sie die Recherche-Ergebnisse in Ihrem Kopf erst ordnen.

Schmeißen Sie erst einmal alles raus, was Ihr Publikum nicht braucht, um mit der Botschaft nach Hause zu gehen, die Sie vermitteln wollen.

Alle Informationen, Szenen und Zitate, die übrigbleiben, ordnen Sie in Ihrem Kopf.

So, dass sie in der richtigen Reihenfolge aufs Papier fließen, sobald Sie das Schleusentor Ihres Geistes öffnen.

Das Gegenteil von Angst vor dem leeren Blatt? Flow!

Jetzt ist es soweit.

Öffnen Sie die Schleuse! Lassen Sie alles raus! Ohne Rücksicht auf Verluste.

Vergessen Sie, dass es auf Ihrer Tastatur eine Zurück- und eine Löschtaste gibt! Schreiben Sie Ihren Text einfach runter!

Pfeifen Sie auf die Rechtschreibung!

Ignorieren Sie die Kommaregeln!

Denn jetzt schreiben Sie Ihren beschissenen ersten Entwurf!

Er wird vor Fehlern strotzen. Die Grammatik wird holpern. An manchen Stellen werden tiefe Lücken klaffen.

Aber Dank der Erlaubnis, einen richtig schön beschissenen ersten Entwurf rauszuhauen, wird Ihr Manuskript glitzern und funkeln und wunderschön sein.

Sie müssen es nur noch ein bisschen in Form bringen.

(In meinem Gastbeitrag auf wortliga.de können Sie mehr darüber lesen, wie Sie den Flow herbeiführen.)

Lust auf ne Runde Free Writing?

Dann stellen Sie jetzt Ihren Timer auf vier Minuten!

Schreiben Sie bis der Alarm ertönt einen beschissenen ersten Entwurf zum Thema: "Endlich ist Frühling!"

Am besten direkt hier unten in die Kommentare.

Ich freu mich drauf! 🙂


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Wege aus der Schreibblockade

Prokrastinieren für Profis

Schreiben kann einem Horrortrip gleichen. Oder einer Reise, die Sie ganz entspannt ans Ziel führt. Sie haben es in der Hand. 

Glauben Sie, mir fällt das Schreiben leicht? Schüttle ich diesen Text vielleicht aus dem Ärmel?

Mitnichten!

Habe ich Spaß daran, diese Zeilen zu schreiben?

Habe ich mich entspannt und mit Freude an die Arbeit an diesem Text gemacht?

Ja, natürlich! Ich mache mich doch nicht selbstständig, um mich dann mit meinem Job herumzuquälen!

Lesenswerte Texte zu produzieren, ist harte Arbeit – die Sie ganz entspannt und mit Spaß an der Freude erledigen können.

Wenn Sie es richtig anstellen.

Dafür müssen Sie Ihr Prokrastinieren professionalisieren. 

Prokrastination ist der Versuch, der dauernden Überforderung zu entkommen

Alle prokrastinieren. Ich jedenfalls kenne niemanden, der frei wäre von Aufschieberitis. Menschen, die vom Schreiben leben, schon gleich zweimal nicht.

Jetzt könnten Sie Ihren Hang zum Prokrastinieren bekämpfen.

Oder es einfach erdulden, dass Sie Ihren Hintern immer erst dann hochkriegen, wenn Sie eine Deadline dazu zwingt.

Es gibt aber noch einen dritten, viel angenehmeren Weg:

Akzeptieren Sie Ihr Prokrastinieren als das, was es ist: 

Ihr verzweifelter Versuch, der dauernden Überforderung Ihrer Willenskraft zu entkommen.

Schauen Sie der Wahrheit ins Gesicht!

Schreiben ist anstrengend.

Und Ihre Willenskraft nimmt im Laufe des Tages ab.

Entscheidend für Ihre Freude am Schreiben und Ihren langfristigen Erfolg damit ist, welche praktischen Schlüsse Sie aus diesen Grundtatsachen ziehen.

Ihre Willenskraft erschöpft sich wie ein Muskel

Professor Baba Shiv von der Universität Stanford hat für ein Experiment 165 Studierende in zwei Gruppen eingeteilt.

Die Mitglieder von Gruppe A sollten sich eine zweistellige Zahl merken. Die der Gruppe B forderte er auf, eine siebenstellige Zahl im Gedächtnis zu behalten.

Dann bat der Professor seine Versuchskaninchen, den Raum zu wechseln, um anschließend die Zahl von sich zu geben, die sie sich gemerkt hatten.

Auf dem Weg von einem in den anderen Raum wurde allen ein Snack angeboten – als Belohnung für die Teilnahme an diesem Experiment.

Die Studierenden hatten die Wahl zwischen einem Schokokuchen und einem Obstsalat – zwischen einer zuckrigen Versuchung und einer gesunden Zwischenmahlzeit.

Mit diesem Experiment überprüfte Shiv seine These, dass unsere Willenskraft abnimmt und zwar umso stärker, je mehr davon wir aufbringen müssen. Wie ein Muskel, der umso müder wird, je mehr wir ihn beanspruchen.

Der Professor nahm an, dass die Studierenden, die versuchten, die siebenstellige Zahl im Gedächtnis zu behalten, größere Probleme damit haben würden, der Versuchung des Schokokuchens zu widerstehen.

Die gute Nachricht: Willenskraft ist eine erneuerbare Energie

Baba Shiv sollte Recht behalten:

Die Studierenden mit den sieben Ziffern im Kopf wiesen eine fast doppelt so hohe Wahrscheinlichkeit auf, dem Schokokuchen zu verfallen wie ihre Kommilitonen.

Warum erzähle ich Ihnen das?

Weil Sie für die Arbeit an Texten ganz schön viel Willenskraft aufbringen müssen.

Und weil diese kostbare Ressource im Laufe Ihres Arbeitstags abnimmt.

Stellen Sie sich Ihre Willenskraft vor wie den Akku in Ihrem Handy:

Morgens starten Sie voll aufgeladen mit Entschlusskraft. Aber mit jeder Aufgabe, die Sie bewältigen, verringert sich der Ladestand. 

Bis Sie abends vorm Fernseher keine Entschlusskraft mehr übrig haben, um den Chips in Ihrem Nasch-Schrank zu widerstehen.

SEneca

"Nicht weil es schwer ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen ist es schwer."

Wenn Sie sich also nach Tagen des Aufschiebens endlich hinsetzen, um einen Text von der Themenidee über die Recherche, die Planung, das Schreiben bis hin zum Grammatik-Check und zum sprachlichen Feinschliff an einem Stück abzuarbeiten, muss das in Stress, Panik und Erschöpfung enden.

Geht gar nicht anders.

Weil Ihnen auf dem Weg zur Ziellinie unweigerlich die Puste ausgeht. Sie laufen im Reservemodus. Ihr Willenskraft-Muskel krampft.

Die gute Nachricht: Willenskraft ist wiederaufladbar!

Deshalb rate ich Ihnen, auf professionelle Art und Weise zu prokrastinieren.

Beginnen Sie die Arbeit an einem Text unbedingt weiterhin damit, einen Großteil der damit verbundenen Aufgaben aufzuschieben!

Aber nicht alle.

Prokrastinieren Sie, aber richtig!

Überlegen Sie, worin der eine, vielleicht kleine erste Schritt besteht, den Sie gehen können, um Ihrem Ziel hier und heute ein bisschen näher zu kommen!

Gehen Sie diesen Schritt. Und machen Sie dann etwas, das wenig oder gar keine Willenskraft erfordert. Damit sich Ihr Akku wieder aufladen kann. 

So zerlegen Sie Ihr Schreibprojekt in lauter kleine Schritte, die Sie hübsch nacheinander gehen. Und Sie planen ganz bewusst Ladezeit für Ihren Akku ein.

Der Weg bis zum fertigen Text bleibt der gleiche. Aber Sie starten früher als bisher, legen mehr Pausen ein und kommen deshalb entspannt und voller Energie ans Ziel.

Lassen Sie mich das am Beispiel des Textes zeigen, den Sie gerade lesen!

Sein Erscheinungsdatum ist Mittwoch, der 14. April 2021.

Als ich noch ein Deadline-Junkie war, hätte ich frühestens am 13. April nachmittags mit der Arbeit an diesem Beitrag angefangen. In der trügerischen Annahme, mir durch das Aufschieben Luft zu verschaffen.

Der Text wäre fertig geworden. Vielleicht hätte ich sogar das Gefühl gehabt, er sei mir gelungen.

Aber es hätte natürlich überhaupt keinen Spaß gemacht, ihn zu schreiben. Garantiert wäre ich nicht vor Mitternacht ins Bett gekommen. Und ich hätte schlecht geschlafen.

Inzwischen bin ich Prokrastinationsprofi: Ich überlasse es nicht der Aufschieberitis, mir Luft zu verschaffen. Ich verschaffe mir die Luft selbst.

Indem ich mir von vornherein und ganz bewusst die ganze Woche Zeit nehme für diesen Text.

Netto verkürzt das meine Arbeitszeit für diesen Beitrag. Und zwar erheblich. Weil ich die einzelnen Aufgaben angehe, solange mein Akku noch voll ist.

Ich produziere den Text in Etappen, so dass sich meine Batterie zwischendurch wieder aufladen kann.

Professionelles Prokrastinieren am Beispiel der Entstehung dieses Textes

Konkret lief das bei diesem Text so: 

Donnerstag: 10 Minuten, um aus der Liste meiner Ideen für Blogartikel ein Thema auszuwählen.

Freitag: 20 Minuten Brainstorming mit mir selbst. Was fällt mir ein zum Thema "Schreibstress, Panik, Prokrastination"? Danach noch einmal 20 Minuten Recherche. Wo habe ich die Geschichte von Professor Baba Shiv noch mal gelesen? (in "The One Thing – die überraschend einfache Wahrheit über außergewöhnlichen Erfolg" von Gery Keller – super Buch!)

Samstag Abend: Fernsehen mit meiner Familie. Nebenbei zeichne ich das Bild, mit dem ich diesen Blog-Beitrag illustrieren will. Die linke Hand des erschöpften Schreibers zeichne ich zwei Dutzend Mal. Dann ist meine Willenskraft aufgebraucht...

Sonntag: Fast wäre ich komplett ohne Willenskraft ausgekommen. Bis meine Frau und die Kinder auf die Idee kommen, in den Baggersee zu springen. Bei 10 Grad und Nieselregen! An den Text hab ich keine Sekunde gedacht.

Montag: Die erste halbe Stunde des Tages gehörte der Planung dieses Textes. Danach kümmere ich mich um andere Dinge, bereite Seminare vor und beantworte E-Mails.

Jetzt ist es Montag halb fünf. Ich bin dabei, die Rohfassung dieses Textes runterzuschreiben. Aufwand: etwa 45 Minuten. Ich schreibe Rohfassungen so schnell ich kann, ohne Rücksicht auf Tippfehler und andere Verluste.

Morgen (Dienstag) werde ich den Text etwa 30 Minuten lang feinschleifen. Danach stelle ich ihn als Entwurf auf die Website.

Am Mittwoch muss ich dann nur noch ein, zwei Knöpfe drücken, damit Sie dieser Text erreicht.

Prokrastinieren für Profis bedeutet, früher mit dem Aufschieben zu beginnen

So sieht Profi-Prokrastination in der Praxis aus. 😉

Wir schieben dabei – zumindest zu Beginn – immer noch den Großteil der Arbeit vor uns her.

Aber wir beginnen viel früher damit. Und einen kleinen Teil der Arbeit erledigen wir.

Ich fürchte, so einfach ist es.

Was meinen Sie?

Ich freue mich über Ihren Kommentar gleich hier unter diesem Beitrag.

Bitte teilen Sie den Text auch gerne mit Ihrem Netzwerk! DANKESCHÖN!

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